Brandgefahr auf Flachdächern

Photovoltaik-Anlagen: Aktuelle Erkenntnisse und rechtliche Aspekte

1. Einleitung

Die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Flachdächern birgt ein gewisses Brandrisiko, welches in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus gerückt ist. Dies liegt zum einen an der zunehmenden Verbreitung von PV-Anlagen und zum anderen an einigen gravierenden Brandereignissen, die auf Flachdächern mit Photovoltaik-Modulen stattgefunden haben.

In diesem Bericht beleuchten wir die aktuellen Erkenntnisse zum Brandrisiko von Photovoltaik-Anlagen auf Flachdächern, die wichtigsten Präventionsmaßnahmen und die rechtlichen Aspekte im Falle eines Brandes.

2. Brandursachen

Die häufigsten Brandursachen bei Photovoltaik-Anlagen auf Flachdächern sind:

  • Defekte an den Modulen oder Kabeln: Durch Kurzschlüsse, Überspannungen oder Beschädigungen kann es zu einer Erhitzung und Entzündung der Komponenten kommen.
  • Fehlerhafte Installation: Fehler bei der Montage oder Verkabelung können Schwachstellen schaffen, die zu Bränden führen können.
  • Äußere Einwirkungen: Blitzeinschläge, Funkenflug von Feuerwerkskörpern oder brennbare Materialien in der Nähe der Anlage können ebenfalls Brände auslösen.

3. Präventionsmaßnahmen

Um das Brandrisiko von Photovoltaik-Anlagen auf Flachdächern zu minimieren, sollten folgende Präventionsmaßnahmen beachtet werden:

  • Verwendung hochwertiger Komponenten: Es sollten nur zertifizierte Module und Kabel von renommierten Herstellern verwendet werden.
  • Fachgerechte Installation: Die Installation sollte nur von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.
  • Regelmäßige Prüfung: Die Anlage sollte regelmäßig auf Schäden und Defekte überprüft werden.
  • Blitzschutz: Bei Gebäuden in gewitterträchtigen Regionen sollte ein Blitzschutzsystem installiert werden.
  • Freistellung der Anlage: Brennbare Materialien sollten in einem ausreichenden Abstand von der Anlage gelagert werden. Die Verwendung von Glas-Glas-Modulen ist anzuraten. Die brennbaren Dachflächen können durch eine Brandschutzfolie geschützt oder Austausch gegen schwer entzündliche Materialien zusätzlichen Schutz erfahren.

4. Rechtliche Aspekte

Im Falle eines Brandes auf einem Flachdach mit Photovoltaik-Anlage stellt sich die Frage nach der Haftung. In der Regel liegt die Beweislast beim Eigentümer der Anlage, nachzuweisen, dass der Brand nicht durch die Anlage selbst oder einen Installationsfehler verursacht wurde.

Es ist wichtig, dass der Eigentümer der Anlage eine Sachversicherung abschließt, die auch Schäden durch Brände abdeckt. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen, die im Falle von Streitigkeiten mit der Versicherung oder anderen Beteiligten einspringt.

5. Aktuelle Urteile

In den letzten Jahren gab es einige gerichtsentscheidende Urteile im Zusammenhang mit Bränden auf Flachdächern mit Photovoltaik-Anlagen. Diese Urteile haben gezeigt, dass die Gerichte die Anforderungen an die Installation und den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen hoch setzen.

Ein Beispiel hierfür ist ein Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg aus dem Jahr 2019. In diesem Fall hatte ein Brand auf einem Flachdach mit Photovoltaik-Anlage zu einem erheblichen Sachschaden geführt. Das Gericht entschied, dass der Installateur der Anlage haftbar war, da er die Entzündlichkeit der Dachhaut vor Installation nicht geprüft hatte, was nach Meinung des Gerichts einer nicht ordnungsgemäßen Installation gleichkommt.

6. Fazit

Die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Flachdächern birgt ein gewisses Brandrisiko, welches durch geeignete Präventionsmaßnahmen minimiert werden kann. Im Falle eines Brandes sollte der Eigentümer der Anlage die Beweislast beachten und eine Sach- und Rechtsschutzversicherung abschließen.

Es ist wichtig, dass sich sowohl Planer, Installateure als auch Betreiber von Photovoltaik-Anlagen über die Brandrisiken und die rechtlichen Aspekte bewusst sind und alle notwendigen Maßnahmen treffen, um Brände zu verhindern.

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